⭐️ Der Weihnachtsmarkt ⭐️ Im Zauberwald ⭐️ Der Weihnachtshase
⭐️ Penny und der geheimnisvolle Adventskalender ⭐️
Kapitel 20 ⭐️ Der Weihnachtsmarkt ⭐️
Kapitel 21 ⭐️ Im Zauberwald ⭐️
Kapitel 22 ⭐️ Der Weihnachtshase ⭐️
⭐️ Der Weihnachtsmarkt ⭐️
Penny macht große Augen.
So plötzlich wie Wuschel gekommen war, war er auch wieder weg.
Mit der Stoffmaus.
Was hatte das zu bedeuten und wie sollte sie dem armen Mäuserich erklären, dass die ZauberMaus abermals verschwunden ist.
Er hatte sie gerade erst aus der Eiswelt gerettet und enttäuscht feststellen müssen, das seine Angebetete nicht lebendig ist und nun war sie schon wieder weg.
Für ihn unerreichbar.
Doch Penny hatte eigentlich gar keine Lust und keine Zeit, sich viele Gedanken darüber zu machen, denn heute...vier Tage vor Weihnachten..will sie mit Mama zusammen Uroma Franziska besuchen.
Penny's Uroma lebt zusammen mit vielen anderen Uromas und Uropas in einem großen Haus.
Jeder hat dort ein eigenes Zimmer, manche sogar noch mit ihren eigenen Möbeln und Mama hatte gesagt, dass man das Haus Seniorenheim nennt.
Zu diesem Haus fahren die Beiden nun, bepackt mit Geschenken und einem kleinen elektrischen Tannenbaum, damit die Uroma auch Weihnachten in ihrem Zimmer hat.
Die Uroma bekommt eine neue, warme Wolldecke, damit ihr nicht immer so kalt ist, eine große Dose voll mit selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen und ein schönes, von Penny selbst
gemaltes Bild.
Am Abend...Penny liegt schon im Bett, da hört sie plötzlich , wie Baltazaar geschäftig in der Puppenecke hin-und her läuft.
"Baltazaar....?" flüstert sie.
Doch der Mäuserich gibt keine Antwort.
Was mag er nur da hinten in der Zimmerecke treiben ?
Den ganzen Tag war von ihm nichts zu hören oder zu sehen.
Penny wusste nicht einmal, ob er noch da gewesen war oder schon seinen Reise-Hackenporsche gepackt hatte um weiterzuziehen.
Angestrengt lauscht sie...doch sie kann nicht erkennen, was er da macht.
"Hast Du schon wieder vergessen, dass ich Deine Gedanken lesen kann, Du hohle Nuss und...es geht Dich nichts an, was ich hier mache...kapiert !"
Penny atmet empört aus.
"Sag mal, Du Miesepeter...."
"Baltazaar...ich heiße Baltazaar...ist das zu schwer für Dich zu merken ?"
Penny beschließt aufzugeben, knipst ihre Zimmerlampe aus und ihr kleines Nachtlicht an.
Dann dreht sie sich um,kuschelt sich in ihre Decke und schläft bald darauf tief und fest ein.
Der nächste Morgen.
Penny wird unsanft von Baltazaar geweckt.
Er steht mal wieder auf ihrer Bettdecke in Augenhöhe, starrt sie böse an und schlägt unentwegt mit seinem Gehstock auf ihr Kopfkissen.
"Auuuuuufwachen......"brüllt er.
Penny öffnet langsam und unwillig die Augen.
Das reicht dem Mäuserich bereits und sofort poltert er los:
"Wo ist die ZauberMaus?
Wo hast Du sie versteckt...gib sie heraus oder ich ......"
Penny zuckt die Schultern.
"Ich weiß nicht, wo sie ist.
Wuschel, der Hund ist gestern mit ihr durch die Tür mit der Nr.19 verschwunden...einfach so."
Baltazaar's Schnurrhaare zittern und seine Ohren werden feuerrot.
"Und da liegst Du seelenruhig im Bett, träumst die seligsten Träume ohne Dich darum zu kümmern, wo sie hin sind ?
Ich fass es ja nicht !
Los,aufstehen...öffne sofort das Tür mit der 20 oder soll ich Dir noch eine schriftliche Einladung schicken, Butterbirne ?"
Penny überlegt kurz, dann antwortet sie:
"Wenn Du so überaus liebenswürdig sein würdest...Papier und Stifte liegen auf meinem Maltisch."
Baltazaar starrt sie ungläubig an, seine Ohren leuchten vor Wut.
Er rennt auf sie zu..so dass er seine Nase an ihre pressen kann.
"Überspann den Bogen nicht...ich warne Dich...mach das Türchen auf...sofort sage ich !"
Penny schiebt den Mäuserich unwirsch von sich weg, schlägt die Bettdecke zurück, stellt sich hin um das Türchen mit der 20 zu suchen.
Das eigenartige an diesem besonderen Kalender ist auch, dass alle Türchen, die bereits einmal geöffnet waren, am nächsten Tag wieder verschlossen sind.
Vorsichtig öffnet sie das Türchen und wuuuuusch...zieht es Penny und Baltazaar durch das Türchen.
Beide landen mal wieder auf dem Marktplatz der geheimnisvollen Stadt .
Gwendoline, die Weihnachtselfe hat schon auf sie gewartet.
"Hallo Glückskind.
Schön, Dich zu sehen.
Schau...."
Sie deutet auf die Mitte des Marktplatzes, dort wo der kleine Weihnachtsmarkt aufgebaut ist.
Der Marktplatz sieht nicht mehr einsam und verlassen aus.
Der schön geschmückte Tannenbaum leuchtet festlich und viele Kinder halten sich an den Händen, lachen und singen und tanzen um ihn herum.
Ommes, der kleine Zuckerbäcker kommt aufgeregt auf sie zugelaufen.
"Penny....Penny...."ruft er.
Baltazaar pustet Luft aus.
"Wenn der noch länger laufen muss und gleichzeitig reden...dann platzt der...wetten ?!"
Penny läuft Ommes entgegen, umarmt ihn und tanzt mit ihm im Kreis...so sehr freut sie sich, dass ihr Plan mit den Zuckerstangen funktioniert hat und die Kinder der Stadt wieder sichtbar sind.
Baltazaar kichert und singt schließlich lauthals einen alt bekannten Love-Song.
"Ist es nicht herzallerliebst...der Pummel und die Butterbirne...ein Paar zum dahinschmelzen...."
Doch niemand lacht.
Auch Gwendoline nicht, die ihn prüfend ansieht.
"Husch, husch ...."
Baltazaar schlägt mit der Hand in der Luft rum, um der Elfe damit zu Signal , das sie gefälligst verduften soll.
Doch diese denkt gar nicht daran, steckt ihr Hand in den kleinen Beutel, den sie an ihrem Gürtel trägt und bestreut den Mäuserich mit Elfen-Glitzer-Staub.
Augenblicklich sind Baltazaar und auch die kleine Weihnachtselfe verschwunden.
Penny bemerkt es nicht, denn sie freut sich viel zu sehr, um auf den alten Miesepeter zu achten.
Lachend und singend hüpft sie mit Ommes an der Hand zur Mitte des kleinen Weihnachtsmarktes zum Tannenbaum.
Sie gegrüßt das Bäumchen liebevoll, streichelt sanft über die Nadeln und reiht sich dann in den Kreis der Kinder ein, um mit ihnen um den wunderschönen, leuchtenden Weihnachtsbaum zu tanzen.
⭐️ Im Zauberwald ⭐️
Währenddessen, weit weg vom Marktplatz mitten im Zauberwald auf der Lichtung am zugefrorenen See landen wie aus dem nichts ein wild schimpfender Baltazaar und eine vor sich hin kichernde Gwendoline.
"Was soll das...wer war das, das ist nicht witzig...gar nicht witzig !" Der Mäuserich ist außer sich.
Sein Hut sitzt noch so gerade eben auf seinem Kopf und seine Brille hängt schief auf seiner Nase.
Da erblickt er Gwendoline und versucht aufgebracht und wütend mit seinem Gehstock nach ihr zu schlagen.
"Findest Du das etwa witzig, Du .....Du......"
Er dreht sich im Kreis, stolpert ...rappelt sich wieder auf und fuchtelt weiter in der Luft herum.
Doch mitten in der Bewegung erstarrt er, bleibt wie angewurzelt stehen.
In der Mitte des zugefrorenen Zaubersees wabert glitzernder Nebel auf , der ganz, ganz langsam die Form seiner ZauberMaus annimmt.
Sie sieht ganz durchscheinend und wunderschön aus.
Sie schwebt über den See und lächelt ihn an.
Ein geheimnisvolles Licht umgibt die Mäusefrau und sie summt leise vor sich hin.
Baltazaar kann es nicht glauben , nimmt ungläubig seine Brille ab...setzt sie wieder auf und läuft über die Lichtung rüber zum See.
Er will zu seiner Angebeteten...egal wie.
Er will sie nicht noch einmal verlieren.
Egal, ob sie lebendig oder eine Stoffmaus ist...einerlei, denkt er.
Immer schneller läuft er , doch er hat nicht daran gedacht, das ein zugefrorener See sehr glatt ist und so purzelt er , kaum dass er ein paar Schritte auf dem Eis gemacht hat auf seinen Hintern.
Alle Versuche wieder aufzustehen scheitern kläglich, denn immer wieder rutscht er aus, fällt mit seinem Hintern auf das glatte, nasse Eis.
Schließlich gibt er nach einer Weile entkräftet auf und bleibt erschöpft auf dem Eis liegen.
Er spürt die Kälte nicht, doch seine Tränen werden augenblicklich zu Eistropfen, kaum dass sie seine Augen verlassen.
Da bemerkt er eine leichte Berührung an seinem Arm.
Vorsichtig dreht er sich um, um zu schauen , wer ihn da ungefragt angefasst hat.
"Baltazaar...."flüstert es sanft und liebevoll.
Vor ihm steht Wilma...seine Wilma...lebendig.
Vorsichtig nimmt sie seine Hände in ihre weichen, zarten Mäuse-Hände und haucht kleine Küsse gegen die Kälte auf seine eiskalten Finger.
Augenblicklich durchströmt Baltazaar ein warmes Gefühl, das sich im ganzen Körper ausbreitet und ihn ganz auszufüllen scheint.
Ein Gefühl, das er sehr lange verdrängt und schon fast vergessen hatte.
"Du musst Dein Herz öffnen , Baltazaar.
Wirklich, ehrlich und von selber...aus freiem Willen.
Nur so kannst Du mich wieder richtig lebendig machen.
Denn bin von einem hartherzigen Mäusefürst verwünscht worden.
Er wollte mich damit bestrafen, weil ich ihn nicht heiraten wollte.
Ich war eine junge, unerfahrene Maus und der Fürst ein alter, gemeiner Mäuserich.
Er hat mich entführen lassen , nachdem er mich auf dem Bazar gesehen hatte.
Nachdem ich mehr als drei Jahre bei ihm im goldenen Palast gefangengehalten wurde, sollte ich ihn heiraten.
Doch ich weigerte mich und so hat er mich als Strafe verwünscht.
Er hat mich zu einer Stoffmaus gemacht, damit mich niemand mehr lieben und heiraten kann.
Denn wer liebt schon eine leblose Stoffmaus, die weder reden noch tanzen oder sich überhaupt bewegen kann.
Nur die wahre echte Liebe, die mein Gegenüber tief im Herzen aufrichtig für mich empfindet,erweckt mich wieder zum Leben.
Doch Du, lieber Baltazaar...hast Dein Herz verschlossen.
Du schimpfst, motzt und verletzt Dein Gegenüber...nur, um nicht wieder selber verletzt und enttäuscht zu werden.
Wie damals, als kleines Mäusekind...als Du Dir das rote Dreirad vom Weihnachtsmann gewünscht hast."
Baltazaar schluckt.
Fest hält er Wilmas Hände und schaut ihr tief in die Augen.
"Woher weißt Du das ." flüstert er.
Wilma legt ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen.
"Lerne zu lieben Baltazaar....."
Wuuuuusch...Baltazaar fliegt durch das Türchen 21 und sitzt wieder auf der Bettdecke.
Er kann noch immer die Wärme von Wilmas Händen spüren.
⭐️ Karotti, der Weihnachtshase ⭐️
Penny hat schon auf Baltazaar gewartet, denn mittlerweile ist bereits der nächste Tag und somit sind es nur noch zwei Tage vor Heilig Abend.
Sie hatte sich schon in der geheimnisvollen Stadt gewundert, wo der Mäuserich abgeblieben ist.
Anfangs hatte sie nicht darauf geachtet, sie hatte mit Ommes und den Kindern der Stadt fröhlich um den Weihnachtsbaum getanzt.
Dabei hatten sie Weihnachtlieder gesungen und so war die Zeit wie im Flug vergangen.
Schließlich war es Ommes, der sie darauf aufmerksam gemacht hatte, das es merkwürdig still war.
Still in dem Sinne, dass seit Stunden keine bissigen Kommentare mehr von einem gewissen Mäuserich zu hören waren.
Nun also sitzt Baltazaar auf ihrer Bettdecke und sagt kein Wort.
"Alles in Ordnung , Herr Baltazaar ?" fragt sie vorsichtig.
Der Mäuserich schaut sie ernst an.
"Ich will nicht darüber reden !" sagt er leise, springt vom Bett und geht langsam in die Puppenecke.
Ok, ok denkt das Mädchen, muss er ja nicht.
Dann habe ich wenigstens meine Ruhe.
Sie nimmt Möhrchen, ihr Schmusetier in den Arm und sucht nach dem Türchen Nr. 22 auf ihrem Adventskalender.
Es ist ganz oben auf dem Kalender und Penny muss sich ganz schön strecken ,um es zu öffnen.
Diesmal fällt ein kleiner, weißer Schokoladen-Hase heraus.
Penny will ihn noch auffangen, aber da fällt er ihr aus der Hand auf die Bettdecke.
Kaum, das er die Bettdecke berührt hat , sitzt dort ein kleiner, weißer Hase mit einer roten Nikolausmütze auf dem Kopf.
Seine langen Ohren schauen lustig hervor.
Seine kleine, rosa Nase mümmelt und seine Knopfaugen schauen sich neugierig um.
Penny reibt sich die Augen.
Träumt sie etwa oder sitzt da auf ihrer Bettdecke ein lebendiger, kleiner Hase mit einer Nikolausmütze zwischen den Ohren.
"Hallo Penny, ich bin Karotti."
Der Hase hält ihr eine Pfote hin.
"Der Weihnachtsmann schickt mich, ich soll Dir meine Geschichte erzählen."
Penny staunt und streichelt das weiche Fell des Hasen.
Dieser genießt das sichtlich, macht es sich gemütlich und mümmelt vor sich hin.
Dann spitzt er die Ohren, richtet sich wieder auf und beginnt zu erzählen.
"Vor langer Zeit, es war zur Weihnachtszeit , war ich mit meinen beiden Geschwistern auf einem großen Markt.
Die Menschen freuten sich, wenn sie uns erblickten, manche streichelten uns und die Kinder standen mit leuchtenden Augen vor uns.
Doch wir wussten damals nicht, warum wir wirklich dort auf diesem Markt waren.
Erst als eine nette ältere Dame zu uns an unseren Stand kam wurde uns schlagartig klar, dass wir ein Weihnachtsbraten werden sollen.
Oh, was hatten wir plötzlich Angst, als uns die Dame in einen Korb setzte und mit uns fort ging.
Doch wir hatten ganz umsonst Angst, denn sie ging mit uns in ein großes Haus.
Dort setzte sie uns in ein Gehege mit viel kuscheligem Stroh und Heu.
Die Futternäpfe waren gefüllt, frisches Wasser stand auch bereit und sogar an Möhren hatte sie gedacht.
Wir hatten viel Platz zum spielen, toben und laufen.
Sogar wilde Haken konnten wir schlagen.
Ich allerdings nicht so gut, denn ich habe eine etwas kürzere Pfote und so kann ich nicht richtig springen.
Aber das ist nicht schlimm, dafür kann ich ganz toll laufen.
So vergingen die Tage , die ältere Dame kam oft vorbei um uns zu streicheln und mit uns zu spielen.
Bis zu dem Abend...Heiligabend...als meine beiden Geschwister plötzlich in einen Korb gesetzt und weggebracht wurden.
Sie ließen mich einfach zurück und ich war auf einmal allein, ganz allein.
Niemand war mehr da.
Die Frau erklärte mir, das die beiden nun ein neues Zuhause gefunden haben.
Ich verstand nicht, warum sie mich nicht mitgenommen hatten und so saß ich in dieser Nacht einsam in dem großen Gehege, in dem ich so viel Spaß und Freude mit meinen Geschwistern hatte.
In dem Raum gab es ein winzig kleines Fenster, durch das ich den Sternenhimmel sehen konnte.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch und die Türklinke wurde langsam heruntergedrückt.
Schritte kamen immer näher und dann stand er da...vor meinem Gehege und vom Mond angeleuchtet, der durch das Fenster in das Zimmer leuchtete.
Der Weihnachtsmann.
"Habe ich ein Glück, dass Du noch da bist.
Ich hatte schon Angst , ich komme zu spät und Du hast Deinen neuen Menschen schon gefunden."
Zärtlich streichelte er mein Kopf und hob mich dann behutsam aus dem Gehege.
"Ich brauche nämlich ein Weihnachts-Hasen, der mich auf meiner Reise zu den Kindern dieser Welt begleitet und ich kann mir niemand besseren als genau Dich vorstellen, mein kleiner Freund."
Oh, was für eine Freude für mich.
Ich wackelte vor Freude mit meinem Hasenschwänzchen und machte große Augen.
Eilig machte sich der Weihnachtsmann wieder auf den Weg...mit mir im Arm.
Er setzte sich auf seinen Schlitten, ich kam in einen kuschelig gefütterten Korb und augenblicklich erhoben sich die Rentiere in den dunklen Nachthimmel."
Bitte Copyright beachten.
© Tanja Finchen Hoffmann
Diese Geschichte darf nur unverändert/vollständig geteilt werden.
Nur unverändert/vollständig , mit Angabe und Genehmigung der Autorin in Blogs verwendet werden sowie nur mit Genehmigung der Autorin kopiert oder für andere Bücher verwendet werden.