⭐️ Nur ein Traum ?
⭐️ Nur ein Traum ? ⭐️
Regentropfen prasselten leise ans Fenster, draussen war es dunkel, ungemütlich und kalt.
Lotta fror und kuschelte sich noch mehr in ihre übergrosse Strickjacke.
Mal wieder konnte sie nicht schlafen.
Zu viele Gedanken im Kopf.
Zu viele Tränen geweint.
Im Bett fühlte sie sich auch nicht wohl.
Viel zu gross kam es ihr vor...verlassen und einsam.
Also beschloss sie nach einer Weile aufzustehen und etwas in den Regen zu schauen.
Sich hin und her von einer Seite auf die andere zu drehen brachte auch nichts.
Draussen war es einsam.
Kein Mensch war mehr draussen und kein kein Auto fuhr.
Versonnen schaute sie einer Regentropfen-Spur hinterher.
"Man müsste eine Zeitmaschine haben...dann könnte ich nochmal zurück und etwas tun...bevor es zu spät ist...."
murmelte sie.
"Aber soweit ich weiss, hat sie noch keiner erfunden."
Sie lächelte kurz.
Wann hab ich eigentlich zum letzten mal richtig gelächelt oder gar gelacht.
Lange her...zu lange.
Was ist das ??
Hinter ihr ...da... ein leises flüstern.
Ein leises Gefühl der Angst machte sich in ihr breit, denn im Spiegelbild des Fensters konnte sie einen Schatten wahrnehmen.
Aber merkwürdigerweise ...beim näher betrachten machten sie ihr doch keine Angst.
Ein kleiner Schatten...ein Kind.
Etwa sechs oder sieben Jahre alt sass auf dem Bett und wippte mit den Beinen.
Im Schaukelstuhl etwas weiter hinten im Zimmer sass eine ältere
Frau , die Ihr irgendwie seltsam vertraut war.
Neben der älteren Frau lag ein alter, ergrauter Hund.
Seltsam.
Wo kamen die beiden sie auf einmal her...so aus dem nichts heraus her ?
Langsam und sehr vorsichtig drehte Lotta sich zu den beiden um und blickte ins Zimmer.
Das kleine Kind kam lächelnd auf sie zu, nickte kurz ,nahm sie einfach an die Hand und sich mit mit ihr zusammen wieder auf das Bett.
Es war zu dunkel im Zimmer, um das Gesicht des kleinen Mädchens genau erkennen zu können.
Plötzlich fing es zu reden.
"Warum bist Du so traurig"
fragte sie und schaute Lotta neugierig an.
Lotta zuckte mit den Schultern.
Was versteht ein so kleines Kind schon von Fehlern die gemacht wurden.
Worte,die gesprochen wurden.
Von Gedanken, die einen hindern das zu tun was das Herz möchte.
Von Zweifeln und Ängsten.
"Ach....."
antworte Lotta nach einer Weile .
"Ich habe mir mein Leben einmal ganz anders vorgestellt."
Das kleine Mädchen kicherte.
"Ja, ich weiss..." antwortete sie.
Erstaunt schaute Lotta sie an.
Nachdenklich schaute sie aus dem Fenster ins Dunkle hinein.
Woher wusste sie das ?!
"Weisst Du...." sprach das Kind.
"...die Vergangenheit kannst Du nicht mehr ändern.
Du hast gelebt, geliebt und gelitten.
Gute und weniger gute Entscheidungen getroffen.
Bestimmt den ein oder anderen Fehler gemacht.
Aber jeder Fehler...jede Entscheidung prägt unser weiteres Leben.
Aus vielem lernen wir...einige machen wir immer wieder, bis wir merken, oft auf nicht sehr schöne Art, das wir etwas in unserem Leben ändern müssen.
Aber...jede Entscheidung...jeder Fehler hat Dich reifen lassen.
Dich zu dem Menschen gemacht, der Du heute bist.
Es ist nicht , nie zu spät Fehler zu bereuen und aus ihnen für das weitere Leben zu lernen."
Sanft strich ihr das Kind die Haare aus dem Gesicht, wischte eine Träne weg und hauchte mir einen leichten Kuss auf die Wange.
"Aber..." begann Lotta.
"Ich weiss nicht mehr weiter.
Mein ganzes Leben ist wie ein Kartenhaus zusammengebrochen.
Wie Seifenblasen alle Träume zerplatzt."
Das kleine Mädchen lachte.
"Dann machen wir jetzt neue Träume"
rief es und holte aus seiner Hosentasche eine kleine Flasche mit der man kleine, schillernde Seifenblasen machen konnte.
Meine Güte.
Wie lange schon hatte Lotta das nicht mehr gesehen.
Wann hatte sie zum letzten mal Seifenblasen gemacht.
"Los...."
kicherte das kleine Mädchen und hielt ihr das Pusteteil hin.
"Wünsch Dir was und puste.
Du musst nur ganz fest dran glauben und vertrauen...."
Zweifelnd schaute Lotta sie an.
"Trau Dich" flüsterte sie.
"Nur Mut....vertrau mir...."
Lotta schloss die Augen und wünschte sich von ganzem Herzen etwas.
Sie sah es bildlich vor sich ..pustete und öffnete wieder die Augen.
Unzählige verschieden grosse Seifenblasen schwebten durchs Zimmer.
Komisch , das Fenster war ja auf.
Die Seifenblasen schwebten hinaus durch das geöffnete Fenster in die Nacht.
Lotta drehte mich um.
Sie wollte dem Kind sagen, dass sie einige sehr wichtige Wünsche hatte.
Doch, wo war das kleine Mädchen ?
"Sie ist weg !" kam es da vom Schaukelstuhl, in dem die ältere Dame sass.
Aber was war das.
Neben ihr lag nicht nur der schon erwähnte Hund, sondern auch zwei weitere Hunde und eine alte, sehr ergraute Katze.
Verwundert rieb Lotta sich die Augen.
Was ging hier vor.
"Du hast soeben den Grundstock Deiner Zukunft gelegt.
Indem Du akzeptiert hast,das man die Vergangenheit nicht mehr
ändern kann.
Zerplatzte Träume sich nicht mehr zurückholen lassen.
Aber man kann sich neue Träume erschaffen..
in der Gegenwart für die Zukunft.
Lebe im hier und jetzt.
Trauere nicht der Vergangenheit hinterher.
Alles hatte einen Sinn.
Vertraue..Glaube...Lebe und lache.
Für die Zukunft ....DEINE Zukunft.
Freue Dich darauf...es wird spannend.
Lasse alles auf Dich zukommen und bedenke,
mit jeder Entscheidung schreibst Du die Geschichte Deines
Lebens neu.
Du bist der Autor Deiner Lebensgeschichte.
DENN ES IST DEIN LEBEN "
Mittlerweile fielen die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster in das Zimmer.
Lotta schaute verwundert auf die ältere Dame.
Sie sah aus wie....Lotta selbst...in einigen Jahren.
Sie musste unwillkürlich lächeln.
"Freu Dich auf die Zukunft.
Vertraue und alles wird gut "
Hatte die ältere Frau, nein ...hatte Ihr älteres Ich gesagt.
Draussen ertönte ein fröhliches Kinderlachen.
So früh am morgen ??
Merkwürdig.
Verwundert schaute Lotta aus dem Fenster und lächelte,
denn das kleine Mädchen...das Ihr da zu winkte war ...das begriff sie jetzt ...sie selber.
Sie selber als kleines Kind.
"Es ist nie zu spät zu wünschen, zu vertrauen und zu glauben..."
rief das Mädchen Lotta zu.
Dann winkte sie fröhlich und hüpfte davon.
Abermals verwundert wischte Lotta sich über die Augen,schaute wieder auf die Strasse, aber sowohl das kleine Mädchen als auch die ältere Frau im Schaukelstuhl samt Tiere waren verschwunden.
Lotta spürte, wie sich eine innere Ruhe in ihr ausbreitete.
Es hatte aufgehört zu regnen und am Horizont spannte sich ein
Regenbogen.
Er war wunderschön und deutlich wie selten.
Sie lächelte und wusste :
ALLES WIRD GUT ...
© Tanja Finchen Hoffmann
BITTE COPYRIGHT BEACHTEN !!!
WER SICH DAS GEISTIGE EIGENTUM
EINES ANDEREN ALS SEIN EIGENES ANEIGNET
ODER DIESES VERFÄLSCHT
BEGEHT EIN PLAGIAT UND MACHT SICH DAMIT STRAFBAR !!!