⭐️ Türchen 13 - Baltazaar
⭐️ Türchen 13 ⭐️
⭐️ Baltazaar ⭐️
Penny, die konzentriert an einem Weihnachtsbild malt, schreckt hoch als sie ein Geräusch hört.
Mit einem ziemlich schnellen Plumps landet ein laut schimpfender Baltazaar wieder auf ihre Bettdecke.
"So ein blödes, arrogantes Federvieh, was glaubt diese Glubsch-Eule eigentlich wen sie vor sich hat ?
Ich bin Baltazaar, die weiterreiste orientalische Wandermaus und keine kleine, gewöhnliche Hausmaus !"
Seine Schnurrhaare zittern vor Empörung und seine Mäusehände ballen sich zu Fäusten.
Wütend stampft er wie immer in die Puppenecke und setzt sich beleidigt auf das Puppenbett, um für Stunden zu schweigen.
Penny ist es ganz recht, denn die Weihnachtsbilder sind die Geschenke für Mama und Papa.
Penny gibt sich richtig viel Mühe und bastelt kleine, funkelnde Sterne dazu.
Das glitzernde Papier des Schoko-Nikolauses hat sie ebenfalls dazu geklebt.
Sie ist richtig stolz auf sich, denn sie malt und bastelt schon sehr lange an den Bildern.
Mama und Papa werden sich bestimmt richtig freuen,sie in den Arm nehmen und ihr einen Kuss auf die Wange geben.
Sie werden bestimmt sagen, dass sie nie ein schöneres Geschenk bekommen haben.
Sie ist ja so aufgeregt, was die Beiden wohl sagen.
Ob sie wohl den kleinen Hund bekommt, denn sie sich so sehr wünscht ?
Mama hat erst gestern gesagt, dass man Tiere nicht zu Weihnachten verschenkt.
Sie hatte Penny erklärt, dass das oft sehr anstrengend für die Tiere ist und man dann doch lieber noch damit warten sollte bis nach den Feiertagen.
Papa hatte sie gefragt, ob es auch ein schöner Stoffhund sein dürfte.
Einer, der richtig kuschelig ist und den sie auch mit ins Bett nehmen könnte.
Penny hatte traurig den Kopf geschüttelt.
Nun also sind die Zeichnungen fast fertig und Penny schaut rüber in die Puppenecke, wo ein schlafender und schnarchender Baltazaar mal wieder im Puppenbett liegt.
Stunden später, es ist mitten in der Nacht und Penny schläft schon lange tief und fest.
Sie hatte mit Mama noch leckere Weihnachts-Plätzchen gebacken, die sie dann mit Papa bunt verziert hatte.
Sie hatten auch für Oma und Opa welche gemacht.
Ebenso für Tante Hilde, die immer am 2.Weihnachtsfeiertag angewackelt kommt und Penny einen feuchten Kuss auf die Wange drückt.
Penny durfte sogar die schöne Keksdose mit dem Weihnachtsmarkt Motiv mit ihren Lieblingskeksen füllen und am nächsten Tag mit in den Kindergarten nehmen.
Auch Baltazaar schläft noch immer, leise vor sich hinschimpfend.
Er reckt im Schlaf drohend seine Fäuste in die Luft.
Es ist ruhig, abgedunkelt und still im Kinderzimmer.
Auch Mama und Papa schlafen natürlich schon längst.
Über Penny's Bett fängt der Adventskalender an zu leuchten.
Erst ganz schwach und zaghaft, dann immer stärker.
Das Türchen mit der großen 13 wird ganz langsam und vorsichtig geöffnet.
Heraus schwebt eine uralte, fast durchscheinende Mäusedame.
Sie trägt ein altmodisches, weißes langes Gewand und eine kleine Brille mit runden Gläsern auf der Nase.
Sie schwebt lautlos durch das Zimmer hin zur Puppenecke zu Baltazaar im Puppenbett hin.
Vorsichtig setzt sie sich auf die Bettkante, betrachtet den schlafenden Mäuserich eine Weile und flüstert dann:
"Aufwachen , Baltazaar ...." sanft pustet sie ihm kalte Luft ins Gesicht.
Der Mäuserich erwacht augenblicklich, wird kreidebleich und das Herz bleibt ihm fast vor Schreck stehen.
"Oma.....Oma Maus ....aber, was....was tust Du hier.... Du...kannst...."
Oma Maus lächelt sanft und gutmütig.
"Pssssssst...." sie legt einen Finger auf ihre Lippen.
"Gib mir Deine Hand...vertraue mir....."
Baltazaar schüttelt den Kopf.
"Hör mal, meinst Du ich bin meschuggene oder was ?
Du bist ein Geist, ich bin doch nicht lebensmüde!"
Doch Oma Maus ergreift seine Hand und beide schweben zurück zum Kalender, auf das Türchen mit der Nr. 13.
Oma Maus und Baltazaar verschwinden durch das Türchen und im Zimmer wird es wieder dunkel.
- Ende des 13. Kapitels -
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© Tanja Finchen Hoffmann
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