⭐️ Türchen 14 - Flucht vor Oma Maus

⭐️ Türchen 14 ⭐️

⭐️ Flucht vor Oma Maus ⭐️

Penny hat von all' dem nichts mitbekommen, sie schläft weiter tief und träumt bereits vom Weihnachtsabend.

Von dem großen, wunderschönen Puppenhaus, dass sie beim Spaziergang mit Mama vor ein paar Wochen in dem Schaufenster des kleinen Spielzeuggeschäftes gesehen hatte.

Oh, was war das für ein schönes Haus.

Mit vielen Zimmern, überall Licht und jedes Zimmer mit Teppich und Gardinen vor dem Fenstern.

Penny hatte sich ihre kleine Nase am Fenster fast platt gedrückt.

Sie konnte sich kaum von dem Puppenhaus trennen und hatte Papa am Abend aufgeregt davon erzählt.

Fast jede Nacht träumt Penny von diesem Häuschen und natürlich von dem kleinen Hund, den sie sich so sehnlichst wünscht.

Währenddessen...

Ängstlich schaut Baltazaar sich um.

Wo zur Hacke ist er und was sollte dieses alberne schweben.

Energisch versucht er seine Hand von Oma Maus zu reißen, doch diese hat seine Hand fest im Griff.

Keine Chance zu entkommen.

Baltazaar weiß nicht so recht , ob er wütend oder ängstlich sein soll, irgendwie kann er diese Situation nicht einschätzen und es behagt ihm auch in keinster Weise hier mit einem Geist durch die Gegend zu schweben.

"Hör' mal Oma...ich will Dir ja keine Angst machen und Dir nicht den Spaß verderben...aber ist Dir eventuell entgangen, dass Du nicht mehr unter den Lebenden weilst ?"

Doch Oma Maus achtet nicht auf ihn, schweigt und schwebt weiter mit ihm durch Raum und Zeit.

"Sag mal...haben sie Dir Dein Hörgerät in der Höll....ähhhhh, da wo Du jetzt bis geklaut oder warum bekommt Du Deine dritten Zähne nicht auseinander, um mit mir zu reden ?"

Oma Maus antwortet immer noch nicht, dreht ihr Gesicht jedoch zu Baltazaar und lächelt ihn mit offenen Mund an.

Genaugenommen mit einem fast zahnlosen, faltigen Mund mit noch zwei Zähnen.

Baltazaar wird kreidebleich und jetzt...ja, jetzt fühlt er so etwas wie ein klitzekleines Angstgefühl in sich hochsteigen.

Sein sprichwörtlicher Mut sinkt immer weiter, er kann nichts dagegen tun.

Nach einiger Zeit landen beide vor einem Haus, das Baltazaar nur zu gut kennt.

"Ey, was soll das ? Bring' mich hier weg...sofort...hast Du gehört...halloooooooooo..."

Doch Oma Maus schweigt weiter und deutet mit ihrem durchscheinenden Finger auf das Fenster.

"Sieh !" sagt sie.

Doch der Mäuserich schüttelt den Kopf, er denkt nicht im Traum daran hinzusehen.

Was bildet Oma sich nur ein, er lässt sich doch von einem Geist nichts sage, er doch nicht.

"Sieh hin !" wiederholt Oma Maus.

Der entschlossene Unterton in Oma's Stimme lässt ihn aufhorchen und so entschließt er sich durch das Fenster ins Innere des Zimmers zu schauen.

Im Zimmer sitzt der kleine Baltazaar und schreibt einen Wunschzettel an den Weihnachtsmäuserich.

Er wünscht sich sehnlichst das kleine rote Dreirad, das er mit seinem Vater zusammen in der Mäusestadt gesehen hat.

Eifrig malt und schreibt er, schließlich legt er den fertigen Wunschzettel im Garten unter den großen Stein, in der Hoffnung, das in der Nacht der Weihnachtsmäuserich kommt und den Wunschzettel mit nimmt.

Doch als er am nächsten Morgen aufgeregt zum Stein läuft, liegt dort immer noch ein Zettel.

Sollte der Weihnachtsmäuserich etwa seinen Wunschzettel übersehen haben ?

Zaghaft, ganz langsam nähert er sich dem Stein und zieht behutsam den Zettel darunter hervor.

Zuerst traut er sich nicht zu lesen , was auf dem Zettel steht , doch dann fasst er sich ein Herz und beginnt zu lesen.

Hey Baltazaar...

wenn Du glaubst, dass es noch einen Weihnachtsmäuserich gibt, dann bist Du erstens noch viel blöder als Du aussiehst und zweitens mit dem Klammerbeutel gepudert.

Das rote Dreirad kannst Du Dir sowas von abschminken.

Mit keinen lieben Grüßen

Baldur

Der erwachsene Baltazaar kann sich noch gut an das Gefühl erinnern, das dieser Zettel in ihm ausgelöst hat.

Er spürt plötzlich wieder, wie ihn die Tränen die Wangen herab laufen und dass sein Herz so merkwürdig sticht.

"Baltazaar...." spricht Oma Maus.

"Sieh und spüre... DAS war der Moment, in dem Dein Herz sich für alles verschlossen hat und Du lieber auf Angriff gehst anstatt wieder verletzt oder enttäuscht zu werden."

"Nein...nein...nein...." Baltazaar weicht zurück.

Er will das nicht sehen , nicht nochmal erleben.

Ruckartig dreht er sich um und läuft davon...einfach nur weg von hier, fort von Oma Maus.

Er rennt und läuft, stolpert und rappelt sich wieder auf...läuft wie von Sinnen weiter und erreicht so, wie durch ein Wunder das Türchen des Adventskalenders.

Mit einem grossen Sprung hechtet er hindurch, landet wie immer auf Penny's Bettdecke.

Rappelt sich wieder auf, greift in deinen Hut und holt dort ein paar Nägel und einen Hammer hervor.

Schnell macht er sich daran, das Türchen mit der Nr. 13 zuzunageln.

Nagel für Nagel, bis das Türchen fest verschlossen ist und kein bisschen mehr wackelt.

"Ha, Geister-Oma ... wer sieht jetzt blöd aus ...Du oder ich ?"

Zufrieden und selbstgefällig schaut er sich um .

Da erklingt es aus dem Türchen mit der großen 14 drauf:

"Ich sehe immer vorbildlich aus, Baltazaar."

Dieser erstarrt zum wiederholten Male...Oma Maus.

Wie von Sinnen stürzt er sich auf des Türchen mit der 14 und nagelt auch dieses zur Sicherheit zu.

Von diesem Geräusch aufgeschreckt erwacht Penny.

Noch müde reibt sie sich die Augen.

"Was machst Du da mit meinem Adventskalender ?"

Baltazaar schaut sie mit vor Erschrecken bebenden Schnurrhaaren an.

"Ich rette mich ......"

- Ende des 14. Kapitels -

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© Tanja Finchen Hoffmann

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