⭐️ Türchen 7 - Der einsame Schneemann Burzel

⭐️ Türchen 7 - Der einsame Schneemann Burzel ⭐️

Riiiiiiing.

Penny's kleiner Einhornwecker klingelt.

Mist, sie hatte vergessen ihn für heute auszuschalten.

Penny dreht sich nochmal in ihrem Himmelbett um, kuschelt sich in ihre warme Bettdecke und schließt die Augen.

Heute ist Samstag und Penny kann ein bisschen länger schlafen.

Aus der Puppenecke ist noch immer Baltazaar's Scharchen zu hören.

Gott sei Dank, dieser unfreundliche Mäuserich schläft noch.

Penny ist mehr als froh darüber, denn wenn sie ehrlich ist...manchmal geht er ihr schon stark auf die Nerven.

Nun also ist es schön ruhig und sie genießt die Stille am frühen Morgen.

Das Mädchen schaut, noch halb verschlafen aus ihrem Kinderzimmerfenster.

Es schneit.

Noch immer, denn es hatte bereits gestern Nachmittag angefangen zu schneien.

Große, weiße Flocken waren vom Himmel gefallen, leicht wie Watte und hatten die Siedlung, in der Penny mit ihren Eltern lebt in ein Winter-Wunderland verwandelt.

Die Lichter der geschmückten Straßen glitzern im frisch gefallenen Schnee.

Penny seufzt und freut sich, denn sie mag Schnee.

Nach einer Weile setzt sie sich auf, reckt und streckt sich und beschließt, das Türchen mit der großen 7 zu öffnen.

Heraus fällt diesmal ein Schneemann aus weißer Schokolade, der mit Kokos überzogen ist.

Sieht lecker aus, denkt sie sich, bevor sie die verführerisch aussehende Schokolade isst.

Doch, was ist das ?

Kein wuuuusch...

Penny schaut verwundert.

Kontrolliert noch einmal das Türchen, prüft genau, ob sie etwas Schokolade dort vergessen hat.

Nein, nichts.

Da ist kein Krümel Schokolade mehr.

Komisch, denkt sie sich...fast traurig und legt sich wieder ins Bett.

Klopf...klopf.

Fast zaghaft klopft es an Penny's Fenster.

Doch im Kinderzimmer rührt sich nichts.

Das Klopfen wird lauter und energischer.

Jetzt scheint Penny es gehört zu haben, denn erschrocken setzt sie sich auf und blickt sich suchend um.

"Ey, verrammt...was soll dieses schwachsinnige Klopfen hier.

Ich will schlafen."

Auch Baltazaar ist unsanft aus seinem Schlaf gerissen worden.

Er ist ziemlich ungehalten und stampft wütend schimpfend in Richtung Fensterbank.

Auch Penny ist aufgestanden und läuft noch barfuß, ohne ihre warmen Hausschuhe durch das Zimmer zum Fenster.

Fast zeitlich kommt sie mit Baltazaar an.

"Platz da, Butterbirne ...ich war zuerst da," motzt er sie sofort an.

Unsanft drängelt er sich an Penny vorbei um als Erster am Fenster zu sein, nur um dann mit einem erschreckten Aufschrei einen Satz nach hinten zu machen.

Wahrscheinlich wäre er von der Fensterbank auf den Boden gefallen, wenn Penny ihn nicht geistesgegenwärtig aufgefangen hätte.

Erneut klopft es zaghaft von außen an das Fenster.

Penny reibt sich verwundert die Augen , denn draußen vor dem Fenster steht ein Schneemann.

Seine Möhrennase an ihr Fenster gepresst und seine dunklen Kohleaugen blicken suchend in das Zimmer, erblicken die erschrockene Penny und den kreidebleichen Baltazaar und sein Mund verzieht sich zu einem freundlichen Lächeln.

Vorsichtig tippt er mit seinem Ästchen-Zeigefinger ans Fenster.

"Hallo...."

"Dir geb' ich gleich "Hallo" ...ich komme gleich mit dem kabellosen Föhn und dann hat es sich für Dich ausgeschneemannt!"

Baltazaar ist mehr wie ungehalten und auf Rache aus.

Immerhin hat dieses Schneegebilde es gewagt , seinen Schlaf zu stören.

Penny räumt derweil die Fensterbank, auf der sie ein weihnachtliches, beleuchtetes Dorf stehen hat leer und öffnet das Fenster ein kleines Stückchen.

Vorsichtig schaut sie durch den Fensterspalt.

"Hallo, Glückskind..." spricht sie der Schneemann an.

"Ich bin Burzel und ich...ich...brauche Deine Hilfe, denn ich fühle mich schon seit soooo länger Zeit einsam."

Penny weiß nicht so recht, was sie sagen soll.

Aus den Augenwinkeln nimmt sie Baltazaar wahr, der mit einem Föhn bewaffnet so schnell es seine Leibesfülle erlaubt, wild gestikulierend auf den Schneemann zustürmt.

Die lange Schnur des Föhns zieht er hinter sich her.

Für einen Moment scheint Burzel der Schreck im Schneemann-Gesicht zu stehen , doch dann entspannt er sich wieder.

Auch Penny, der eben fast das Herz vor Schreck in die Hose gerutscht wäre , atmet erleichtert aus.

"So, Schneemann...Dein letztes Stündchen hat geschlagen.

Jetzt schrumpfe ..... " böse lacht er auf und schiebt den Schalter des Föhns auf an.

Aber nichts passiert.

Der Föhn springt nicht.

Baltazaar wird rot vor Wut und diesmal glühen nicht nur seine Ohren rot, sondern irgendwie schimmert der ganze Mäuserich rot.

Wütend stampft er auf und wirft den Föhn in den Schnee.

"Ich komme wieder..." ruft er wild mit den Fäusten drohend.

Penny öffnet das Fenster ganz und lehnt sich zu dem Schneemann heraus.

"Wie kann ich Dir helfen, Burzel ?"

Dieser wiegt den Kopf hin und her , schaut Penny traurig mit seinen dunklen Kohleaugen an.

"Kannst Du mir helfen, meine Familie zu finden.

Ich bin seit Jahren so einsam und muss Weihnachten immer allein verbringen."

Das Mädchen überlegt einen Augenblick.

Sie weiß von Mama, das der Schnee wieder schmilzt , wenn es wärmer wird.

"Ich glaub, ich habe eine Lösung.

Komm mal zu mir rein, lieber Schneemann."

Schnell läuft sie zur Eingangstür und öffnet sie, um Burzel hereinzulassen.

Auf leisen Sohlen und Zehenspitzen gehen beide wieder zurück in Penny's Kinderzimmer.

Burzel schaut sich bewundernd in Penny's Zimmer um.

"Schön hast Du es hier...." sagt er .

Penny nickt,

zeigt auf ihren Adventskalender und das Türchen mit der 4.

Vorsichtig schaut sie in das Türchen und ruft leise den Eisbär Hans Kuno .

Dieser erscheint kurz darauf und streckt seinen Kopf durch die Adventskalender-Tür.

Penny freut sich sehr, den Eisbären zu sehen.

Er hat immer noch ihren warmen Schal um und ihre lustige Mütze auf.

"Kannst Du uns bitte helfen, zum Nordpol zu kommen."

Hans Kuno nickt, verschwindet und kommt kurz drauf mit einer Eispraline wieder.

Diese reicht er Penny durch das Türchen.

Das Mädchen ergreift die Baumarme des Schneemanns, steckt sich das Eiskonfekt in den Mund ....wuuuuuuusch.

Beide stehen augenblicklich neben dem Eisbär, der sich richtig freut, das Glückskind wieder zu sehen.

Der Schneemann schaut sich um, alles ist so schön weiß.

Überall Schnee und es ist richtig schön kalt.

Hier braucht keiner Angst haben, dass das warme Wetter dafür sorgt, dass man schmilzt.

"Darf ich hierbleiben ?" fragend schaut er Penny an.

Diese nickt und lächelt ihn an.

Der Eisbär lächelt zurück und plötzlich ...plötzlich macht er ganz große Augen und deutet mit seinem Astfinger nach vorn.

Dort , neben einem Iglu und einem Garten aus den schönsten Eisblumen stehen zwei kleine Schneemänner und eine Schneemannfrau.

Glücklich läuft Burzel auf sie zu, schließt die Schneemannfrau in seine Astarme und beugt sich danach zu den kleineren Schneemännern runter , um sie auf seine Arme zu nehmen.

Gemeinsam gehen sie durch den Eisblumengarten auf den Iglu zu.

Burzel dreht sich nochmal um, winkt Penny zu und ruft ihr ein lautloses "Danke" zu.

Dann verschwinden alle vier im Inneren des Iglus.

Wuuuusch...Penny landet wie immer auf ihrer Bettdecke.

Vor ihrem Bett steht der wütende Baltazaar.

In der Hand hält er einen summenden Föhn.

Heiße Luft bläst ihr entgegen und verwuschelt ihre Haare.

"Wo ist jetzt die Rübennase !" brüllt der Mäuserich.

- Ende des 7. Kapitels-

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© Tanja Finchen Hoffmann

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